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Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung!

Warum?

 Jeder dritte fahrlässige Brand in der Bundesrepublik Deutschland wird durch Kinder und Jugendliche verursacht. Die durchschnittliche Zahl der jährlichen Brandopfer in Deutschland beträgt rund:

   - 200 tote Kinder

   - 600 tote Erwachsene

   - Tausende von schweren und schwersten Brandverletzungen

   - Hunderte von Millionen € an Sachschäden

Die Ursache liegt im wesentlichen darin, dass in der Bevölkerung nur ein sehr geringes Brandschutzbewusstsein vorhanden ist. 

 So wird z. B. beim Kauf eines Autos auf passive Sicherheit (Knautschzonen, Seitenaufprallschutz usw.) und ebenso auf die aktiven Sicherheitseinrichtungen (Antiblockiersystem, Airbag usw.) größten Wert gelegt. Einen Rauchmelder in der Wohnung oder im Kinderzimmer hat jedoch kaum einer.

 Hierzu kommen, trotz aller Bemühungen der Feuerwehr die geringen Kenntnisse auf dem Brandschutzsektor. Zwar baut man die vom baulichen Brandschutz vorbeugend geforderten Schutzeinrichtungen (oftmals auch nur widerwillig) ein, jedoch über das "wieso" und "warum" und über die Handhabung und Bedienung im Brandfall macht sich kaum einer Gedanken. 

 Nur so ist es zu erklären, warum folgende Punkte in weiten Kreisen der Bevölkerung überhaupt nicht bekannt sind:

   - Erkennen und Beurteilen von Brandgefahren

   - Beurteilung der Wirkung von Feuer und Rauch

  - Funktion von Brandschutzeinrichtungen und Löschgeräten

  - Richtiges Verhalten bei Bränden

Deshalb:   Systematische Brandschutzerziehung bei Kindern und Jugendlichen.

Denn:        "Was Hänschen nicht lernt - lernt Hans nimmer mehr" und  

                  "Wer Bescheid weiß - spielt nicht mit dem Feuer"!

Dass Brandschutzerziehung eine lohnende Beschäftigung für Feuerwehrleute sein kann, dies hat der Landesfeuerwehrverband Hessen spätestens seit Herausgabe der ersten Mappe für die Brandschutz-Erziehung (BrSErz) in Kindergärten im Jahr 1993 erkannt. Vor allem auch, weil die dort enthaltenen Anregungen auf breite Zustimmung in den Wehren gestoßen sind und auch von Eltern, den Erzieherinnen und Erzieher in den Kindergärten mit Freude aufgenommen wurden.

Erkenntnisse aus Lehrgängen an der Landes-Feuerwehrschule Kassel, Seminaren, Foren, Gesprächen und Beratungen mit anderen Wehren sowie mit den Fachkräften im Kindergarten und der daraus resultierenden Feststellung, dass Brandschutzerziehung alsbald beginnen sollte, hat eine Handvoll Gernsheimer Feuerwehrmänner zur Brandschutz- aufklärung/-erziehung bewegt.

Ausgehend von der Überlegung, so früh wie möglich, also im Kindergartenalter, mit unserer erzieherischen Tätigkeit zu beginnen wurde durch Eigeninitiative und Spaß an der Arbeit mit Kindern ein Lehrprogramm aus den verschiedensten Unterlagen des Feuerwehrwesens zusammen getragen und daraus ein akzeptables Lehrprogramm zusammengestellt.

Die Leiterinnen, Erzieher/innen und die Kinder der vier Gernsheimer Kindergärten hatten dadurch die Möglichkeit, praktisch selbst einmal mit Feuerlöschgeräten umzugehen. Somit konnten wir in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen die Kinder spielerisch an den vorbeugenden Brandschutz heranführen und den Kindern die ersten wichtigen Schritte zum Brandschutz erklären und trainieren. Wichtig war uns dabei, den Kindern mal eine Feuerwehr zum Anfassen und die Geräte zu präsentieren (nicht nur Feuerwehrauto fahren)! Den Kindern wird kindgerecht versucht zu erklären was die Aufgaben der Feuerwehr sind, was jeder im Brandfall selbst tun kann und der Notruf wird mit wachsendem Erfolg trainiert.

Unsere Brandschutzerziehung in den Gernsheimer Kindergärten besteht aus:

Möglichst jährlich einer theoretischen und praktischen Schulung der Erzieher/innen beim Verhalten im Brandfall und dem Umgang mit Feuerlöschern.

Jeder Gernsheimer Kindergarten wird jährlich einmal besucht. Dabei wird an einem Tag den jeweiligen Vorschulkindern unser Brandschutzkonzept in 3 Std. Theorie incl. Entsprechender Pausen, kindverständlich übermittelt. Am folgenden Tag folgt die Praxis für den ganzen Kindergarten (ebenfalls 3 Std.).

Hier nutzen manche Kindergärten die Möglichkeit einer Räumungsübung.

Wir kommen dann mit einem Löschfahrzeug zu dem Kindergarten und erklären den Kindern aller Altersstufen (in Gruppen aufgeteilt) das Fahrzeug kindgerecht und zeigen den Kindern wie die Feuerwehr anhand der Hydrantenschilder ihr benötigtes Löschwasser findet. Dabei wird dann auch mit einem Standrohr u.s.w. mal „Wassermarsch“ gegeben. Eine andere Gruppe Übt mit wachsender Begeisterung an einer Kübelspritze. Und einer dritten Gruppe wird ein Videofilm (filmische Darstellung aus der Theorie vom Vortag) mit nochmaligen Erklärungen vorgeführt.

Dies alles wird mit einer Hauptberuflichen Kraft, Feuerwehrkameraden in ihrer Freizeit u. Kräften aus der alters und Ehrenabteilung mit viel Freude und wachsender Begeisterung durchgeführt.

Norbert Bonifer 06/2005

 


 
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